Gefangene aus dem Knast Heidering/Großbeeren berichteten vor Kurzem von einer Massenschlägerei, durch welche zahlreiche Gefangene und auch Wärter*innen verletzt worden sind und baten uns um Veröffentlichung. Folgender Bericht erreichte uns von Gefangenen aus dem Knast Tegel. Wir wünschen allen verletzten Gefangenen eine gute Besserung. Lasst euch nicht durch den Knast spalten – und schreibt uns gerne, wenn ihr euch gegen den Knast wehren wollt und euch dabei Unterstützung wünscht.
In der JVA Heidering (Berliner Justiz auf Brandenburger Boden) ist es am Nachmittag des 18.04.2022 zu einer Massenschlägerei auf dem Freistundenhof gekommen.
Daran beteiligt waren mehr als 40 Inhaftierte, die aufeinander losgegangen sind. Dabei sind nicht nur eine große Anzahl von Inhaftierten verletzt worden, sondern auch Bedienstete, so das Großalarm ausgelöst werden musste.
Anlass der Schlägerei sollen Revierstreitigkeiten gewesen sein, näheres ist nicht bekannt.
Nach dem Vorfall habe es dann einen großen Einschluss gegeben und eine große Disziplinarrunde wurde eingeleitet. Tatsache ist aber, die Zustände in dieser Anstalt sind mehr als eklatant. Vollzugspläne werden zu wenig oder verspätet geschrieben oder überhaupt nicht. Ansprechpartner für die Inhaftierten fehlen und sind oftmals über Wochen krank. Diese Berliner JVA in Großbeeren ist ein subkultureller Raum für alle Arbeitsunwilligen Bediensteten und es lasse sich auch nicht in Gutschreiberei formulieren, dass dieser Justizschuppen das bösartigste ist, was Berlin zu bieten habe.
Resozialisierung und Eingliederung ist ein Begriff, den man in dieser Anstalt suchen muss. Inhaftierte werden oftmals mit einem Müllsack vor die Tür gestellt oder haben bis zu ihrer Entlassung keinen Sozialarbeiter gesehen, der sich im Rahmen der Entlassungsvorbereitung tatsächlich bemüht hat.
In dieser Anstalt haben auch die Zustände dazu beigetragen, dass sich diese Schlägerei entwickelt hat. Der Anstaltsleiter jedenfalls, versuche die Situation klein zu reden, obwohl es erhebliche Defizite in seiner Anstalt gäbe.
Wann in dieser Anstalt endlich die Gesetzlichen Vorgaben für Resozialisierung und Eingliederung greifen sollen, ist fraglich. Die Senatsverwaltung der Justiz zumindest, sei wohl mehr blind als effektiv.
Den Inhaftierten kann man nur Glück wünschen, dass sich bald etwas ändert und der Zustand sich bessert.