Bericht über die Kundgebung vom 4. März an der Frauen-JVA Chemnitz

Vier Tage vor dem internationalen Frauenkampftag bzw. dem internationalen feministischen Kampftag haben über 100 Menschen vor der Frauen-JVA ihre Solidarität mit den dort inhaftierten Frauen und queeren Menschen gezeigt. Zum siebten Mal nun hat das anarchistisch-feministische Antiknast-Bündnis diese Aktion organisiert. Und so lange sind auch wir schon dabei, damals noch als GG/BO-Soligruppe Berlin.

Schon im Vorfeld hat eine Aktivistin aus dem Orga-Bündnis dem Radio Corax aus Halle ein sehr empfehlenswertes Interview gegeben, das ihr hier nachhören könnt.

Wie auch in den vergangenen Jahren war es eine sehr bewegende und wichtige Veranstaltung für uns. Zum einen haben wir den Gefangenen gezeigt, dass es sehr wohl Menschen gibt, die sich für sie und ihre Lage interessieren, und die Gefangenen haben auch uns gezeigt, dass das Zeichen ankommt. Zum anderen war es ein tolles Zusammenkommen. Neben Ex-Gefangenen, Angehörigen und Freund*innen von Inhaftierten fanden sich Feminist*innen, Anarchist*innen und Leute aus der gefangenensolidarischen Szene zusammen. Wir hörten Grußworte von Thomas Meyer-Falk, Nancy und Lina aus der JVA Chemnitz, einer Gefangenen aus der JVA Aichach sowie von David aus dem Maßregelvollzug Stadtroda. Es wurden auch Reden verlesen von den Criminal Queers, dem Bündnis zur Abschaffung der Ersatzfreiheitsstrafe sowie von uns.

Während der Kundgebung wurden Dutzende Postkarten an inhaftierte Frauen geschrieben, wir tanzten zu den Musikwünschen der Gefangenen und es gab wieder eine Tanzperformance für die drinnen.

Bild der Tanz-Performance vom ABC DresdenDass sich 100 bis 200 Leute seit sieben Jahren jährlich vor der Frauen-JVA zusammenfinden, ist überhaupt keine Selbstverständlichkeit. Knast-Aktionen sind in der Regel schlecht besucht und oft bleibt es bei einem oder einigen wenigen Malen. Wir alle können echt stolz darauf sein, die Demo zum Frauentag an der JVA Chemnitz etabliert zu haben. Wir hoffen, dass wir die Kontakte zu Gefangenen in der JVA Chemnitz und in anderen Knästen weiter ausbauen können. Und natürlich wünschen wir Lina viel Kraft für die letzten Wochen ihres Prozesses und für die Zeit nach dem Urteil!

Den Nachbericht des ABC Dresden findet ihr hier.