Am 04.07.2020 um 15 Uhr organisiert das Bündnis FREE THEM ALL BERLIN die Kundgebung „Black Lives Matter! Free Mumia – Free Them ALL!“ vor der US-Botschaft am Brandenburger Tor.
Den Aufruf zur Kundgebung möchten wir an dieser Stelle teilen:
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Wir begrüßen die massiven Proteste gegen rassistische Polizeigewalt in den USA wie auch hier und in anderen Ländern. Wir werden uns am Samstag, den 4. Juli 2020 für die Freiheit derjenigen einsetzen, die diesen Kampf vor über 50 Jahren begonnen haben. Bereits 1967 organisierte die Black Panther Party Selbstschutz gegen rassistische Polizeigewalt in US-amerikanischen Großstädten, indem sie bewaffnet und mit Kameras die Polizei beobachtete. Die Repression gegen die Panthers und viele andere von ihnen inspirierte Organisationen war brutal. Viele wurden vom Staat ermordet, noch mehr für Jahrzehnte ins Gefängnis geworfen. Bis heute sitzen viele der damaligen Black Panthers in Haft. Unter ihnen Mumia Abu-Jamal, Jalil Muntaqim, Romaine Chip Fitzgerald, Sundiata Acoli, Ed Pointdexter, Veronza Bowers, Kamau Sadiki, Kenny Zulu Whitmore oder auch Indigene wie Leonard Peltier vom American Indian Movement. Sie alle haben den Großteil ihres Lebens in Gefangenschaft verbracht, Mumia Abu-Jamal sogar 30 Jahre davon in Isolationshaft und Bedrohung durch die Todesstrafe.
Knast trifft aber nicht nur Kämpfer von den Panthers. Über 2,2 Millionen Menschen sind in US-amerikanischen Gefängnissen eingesperrt, die Mehrheit von ihnen People of Color. Die Masseninhaftierung ist die staatliche Antwort auf den Widerstand der Communities of Color und sozialen Bewegungen, die sich immer wieder in den USA erhoben haben. Die heutige Gefängnisindustrie ist nichts anderes als die Fortsetzung der historischen Sklaverei. Seit über 10 Jahren gibt es massive Streiks und Kämpfe in den Gefängnissen, an denen sich zehntausende Gefangene beteiligen. Sie haben seit 2016 nur noch eine US-weite Forderung: Abschaffung der Sklaverei! Die berechtigte Wut über die tödliche und rassistische Polizeigewalt macht deutlich, dass die White Supremacy abgeschafft werden muss und kann. Die Freiheit der Gefangenen in den USA ist dabei ein Teil dieses Kampfes.
Racial Profiling und Diskriminierung gehören auch in Deutschland zur Alltagserfahrung von People Of Color, auch mit tödlichen Konsequenzen. Wie die Kampagne Death In Custody recherchiert hat, sind in Deutschland seit 1990 mindestens 159 People of Color in Haftdurch rassistische Gewalt ums Leben gekommen.
4th of YOU LIE: Der 4. Juli ist seit 1938 Nationalfeiertag der USA. Seitdem feiern staatliche Institutionen in den USA die „Nation“. Dabei werden der Ethnozid an der Indigenen Bevölkerung und die Verschleppung von Millionen von Menschen und deren Ausbeutung als Sklav*innen von offizieller Seite kaum thematisiert. Auch die Millionen Armer in den USA, die gerade in der Corona-Krise sich selbst überlassen werden, finden an diesem Tag keine Beachtung. Wer hat denn an diesem Tag in den USA etwas zu feiern? Kommt am 4. Juli 2020 auf die Strasse:
Black Lives Matter!
No Charges – Amnesty for Protesters!
Defund The Police!
Abolish Prison Slavery!
FREE MUMIA – Free Them ALL!
Sa. 4. Juli 2020:
15:00 Kundgebung US Botschaft / Brandenburger Tor
Zubringerfahrrademo – Hermannplatz (U7/8) / Neukölln 13:30 Uhr
Schützt euch und andere – tragt Mund – und Nasenbedeckung und haltet Abstand!