Erste Corona-News aus Bützow

Es hat etwas gedauert, aber nun erreichten uns erste Informationen aus dem Knast Bützow über die aktuelle Lage bezüglich der Corona Pandemie. Im Brief wird, wie wir schon berichteten, auch bestätigt, dass es einen ersten Covid-19 Fall im Knast gibt. Der Brief wurde am 17.03 verfasst, die dort beschriebene Lage ist also vermutlich nicht mehr aktuell. Wir berichten, sobald wir neue Informationen haben.

„Finster was derzeit los ist! Haben in Bützow bei einer Sozial/Sachbearbeiterin einen Covid-19 Fall. Deshalb wurden gestern früh (16.03) alle Hafträume durch die Bediensteten in Vollschutzanzügen geöffnet. Danach war den ganzen Tag alles dicht. Alle Bediensteten, die mit ihr Kontakt hatten, waren gestern auch nicht da. Das Frauenhaus ist nun Quarantäne-Haus für Neuinhaftierte. Die Frauen sind gestern in unser Männerhaus G gezogen, wo extra eine Station geräumt worden ist. Besuche finden nur hinter aufgebauten Plastik-Glas Kabinen statt um körperlichen Kontakt mit Besuchern zu meiden. Ausgänge sind derzeitig nicht möglich, auch keine Verlegungen. Die JVA Stralsund / Waldeck und Neustrelitz sind auch dicht. Einkauf ist auch nicht möglich. Bleibt alle gesund, lasst euch nicht infizieren und beste grüße aus Bützow!“

Fluchtgefahr!?

Christine Schwenke ist eine engagierte Gefangene, welche Zustände im Knast nicht einfach hinnimmt, sondern sich stetig, vor allem durch Alltagskämpfe, versucht zu wehren. Dass sie dem Knast Luckau-Duben deswegen ein Dorn im Auge ist, liegt auf der Hand. Im folgenden Bericht beschreibt sie, mit welchen perfiden Mitteln der Knast schon den kleinsten Widerstand brechen will. Wichtig anzumerken ist, dass Christine „Anstiftung zum Mord“ vorgeworfen wird und sie deswegen lebenslänglich bekommen hat. Sie plädiert sehr auf ihre Unschuld – keine Frage, dass kann diskutiert werden, ist aber unserer Meinung nach in Anbetracht einer lebenslangen Haftverurteilung mitunter nachvollziehbar.

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Brand im Knast Tegel – gemeinsam erinnern, gemeinsam kämpfen!

Mariusz Krischan, ehemaliger Gefangener des Knastes Tegel, ist tot. Während Leitmedien von Suizid sprechen und sich in ihrer Berichterstattung über Sachschäden und Schadenssummen auslassen, wollen wir an dieser Stelle an Mariusz erinnern und die tatsächlichen Hintergründe benennen. Denn auch an seinem Tot wird wieder offensichtlich: Es gibt keinen Selbstmord im Knast! Knast macht kaputt und tötet. Allerdings sind Knäste nicht einfach nur Gebäude, sondern betrieben von Menschen, welche drinnen oder von außen zuarbeiten, Entscheidungen treffen und damit in der Verantwortung stehen für den Tot von Menschen. Im Gegensatz zu den Leitmedien werden wir nicht zulassen, dass sich diese Verantwortlichen anonym hinter ihren Berufsbezeichnungen verstecken können.

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Update aus dem Knast Plötzensee

Mehrere Gefangene der JVA Plötzensee haben sich bei uns gemeldet, um auf die Zustände hinter Gittern in Zeiten von Corona aufmerksam zu machen. Während der stellvertretende Anstaltsleiter Wolf den Gefangenen weiß machen will, es gäbe angeblich alles an nötigen Hygienemitteln und Vorsichtsmaßnahmen bezüglich des Corona Virus, wollen die Gefangenen hiermit deutlich machen, dass ihre Gesundheit durch den Knast schon immer massiv gefährdet war, sich durch den neuen Virus allerdings die Lage für sie zusätzlich verschärft.

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Die Knastgesellschaft war schon immer da – Corona macht sie deutlicher.

-Vorab: Dies ist keine vollständige Analyse. Die Ereignisse überschlagen sich derzeitig, wir versuchen am Ball zu bleiben. Weitere konkrete Infos folgen.-

In jeder Krise zeigen sich die Auswirkungen vom Kapitalismus besonders deutlich und die Herrschenden nochmal mehr als sonst ihr wahres Gesicht. So auch in dieser.

Die meisten Regierungen setzen derzeitig alles auf Isolation – keine sozialen Kontakte, keine Begegnungen in Räumen, nur die Haustür verlassen, wenn es „notwendig“ ist, Einkäufe auf Vorrat, keine Menschenansammlungen, Grenzschließungen, ach – am besten gleich zu Haue bleiben und sich einsperren. Diese Regel gilt für „alle“, wobei damit diejenigen gemeint sind, die sich eine Isolation zu Hause und Hamsterkäufe leisten können. Sie gilt nicht für Wohnungslose, Arbeiter*innen, deren Jobs auch in Krisenzeiten (ökonomisch) existenziell sind und erst recht gilt sie nicht für Gefangene.

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