Veranstaltung in Nürnberg am 23.03.22

Durch die vermehrte Inhaftierung von Gefährt*innen, aber auch durch die zunehmende Benennung von beispielsweise patriarchalen Strukturen oder patriarchaler Gewalt innerhalb der linksradikalen Szene gewinnen Diskussionen über die Funktion der Knäste, den Umgang mit Menschen, deren Taten wir verachten, Perspektiven und Alternativen zum Bestrafungs-System an Bedeutung.

Wir wollen am 23.03.22 die Geschichte von Gefängnissen und aktuelle Lage in deutschen Knästen beleuchten, ebenso eine feindliche Haltung gegenüber Knästen und der Repression im Allgemeinen ausdrücken– als Ort als Ort der Klassenunterdrückung, des Rassismus und Sexismus und Ausbeutung sowie als totale Institution der Überwachung, Zurichtung und Bestrafung. Aber auch eine emanzipatorische Perspektive ist wichtig, um den Status-Quo zu überwinden. Deswegen wollen wir gemeinsam mit euch diskutieren, welche Alternativen es zum Bestrafungssystem gibt.

„Auf der Suche“, anarchistische Gruppe in Nürnberg: https://aufdersuche.blackblogs.org/

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Antirepressionstage in Nürnberg statt.

 

Mit der Power durch die Mauer – gegen die soziale Isolation!

AUFRUF ZUR KUNDGEBUNG AN DER FRAUEN-JVA CHEMNITZ DES ANARCHISTISCH FEMINISTISCHEN ANTI-KNAST-BÜNDNISSES – 6. MÄRZ, 15 UHR

Aufruf vom abc Dresden: Am 6. März, zwei Tage vor dem internationalen feministischen Kampftag, werden wir vor der Frauen-JVA Chemnitz demonstrieren. Wir möchten den dort inhaftierten Frauen und Queers zeigen: Ihr seid nicht allein! Wir wissen, dass ihr die Unterdrückung, die Gewalt und die Ausbeutung in unserer Gesellschaft hart zu spüren bekommt. Wir sehen aber auch, wie viele von euch sich wehren, sich für ihre Rechte einsetzen und sich gegenseitig helfen – und wir stehen dabei an eurer Seite.

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Veranstaltung am 17.02.22: Das System Knast und der Fall Ferhat Mayouf

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Konkrete Utopien“ in Jena.

Im Café Wagner nur mit Anmeldung (2G und Maske)

Anmeldung: kontakt@freiraumjenaev.de 

„Im ersten Teil wird die GG/BO-Soligruppe Jena eine kritische Perspektive auf das Gefängnis allgemein entwickeln – als Ort der Klassenunterdrückung und Ausbeutung sowie als totale Institution der Überwachung, Zurichtung und Bestrafung. Das wird sie an Beispielen aus dem Thüringer Strafvollzug anschaulich machen.

Im zweiten Teil werden die Criminals for Freedom aus Berlin über die Todesumstände von Ferhat Mayouf berichten. Er starb am 23. Juni 2020 in seiner Zelle in der JVA Moabit: Die Schließer griffen mehrere Minuten lang nicht ein, als es in seiner Zelle brannte. Während er verzweifelt um Hilfe schrie, öffneten Sie die Zellentür nicht und ließen ihn so ersticken und sterben. Mitgefangene, die der Öffentlichkeit davon berichteten, wurden daraufhin drangsaliert.

Vor Ort wird es einen Tisch mit Büchern und Broschüren zum Thema geben. Die Referent:innen werden auch im Anschluss an die Veranstaltung zu Gesprächen zur Verfügung stehen und freuen sich auf Austausch.“

Für mehr Infos zum Mord an Ferhat Mayouf klickt hier.

Zweites Statement im Bezug zum Outing von Johannes Domhöver. Eure Kritik, unsere Antworten.

Triggerwarnung: dieser Text befasst sich mit sexueller/körperlicher/psychischer Gewalt.

Im Kontext des Outings zu Johannes Domhöver (folglich J.) gab es auf de.indymedia.org viele Kommentare, ebenfalls erreichten uns einige Mails u.a. mit Kritik an unserem ersten Statement. Wir haben folglich versucht, einige vorgetragenen Kritikpunkte, welche uns direkt oder indirekt erreichten, zusammen zu tragen und zu beantworten. Wir wollen in diesem Rahmen auch Bezug nehmen auf die veröffentlichte Kritik der „Antikolonialen Aktion„. Leider haben wir ihren Text nicht immer ganz verstanden – viele Fachwörter und eine akademische Schreibweise hinterließen bei uns viele Fragezeichen. Insgesamt konnten wir an dem Text auch nicht so viel Kritik an unser Statement erkennen, wie uns der Text vermutlich vermitteln wollte, weil wir auf einer abstrakten Ebene die Punkte, die aufgemacht worden sind, teilen. Auf der konkreten Ebene, also im Bezug auf das Outing, versuchen wir nun folglich auf einige „Kritikpunkte“, die angesprochen wurden (von der „Antikolonialen Aktion“ und darüber hinaus) einzugehen.

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Zum neuen Jahr: Der erste Tote im Knast Tegel

Am 01.01.22 wurde ein Gefangener der Teilanstalt V um 9 Uhr tot in seiner Zelle aufgefunden – er strangulierte sich.

Dass dies ausgerechnet an diesem Datum passiert, ist wahrscheinlich leider kein Zufall: die kalte Jahreszeit, in welcher vor allem über die Weihnachtsfeiertage vermeintliche Harmonie, Liebe und Fürsorge propagiert wird, kann für diejenigen, welche einsam im Knast verharren müssen, psychisch stark belastend sein. Angehörige, Freunde oder Familie können zu dieser Zeit nicht getroffen werden. Silvester, also der Tag, an dem es gilt, ihn mit den Liebsten zu verbringen und gemeinsam in das neue Jahr reinzufeiern, wird allein auf der Zelle verbracht.

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Neujahresgrüße von Jan und Veranstaltung in der Schmiede am 06.01.22

Nachfolgend Grußworte von dem Gefangenen Jan aus Bayreuth zum Jahreswechsel. Am 06.01.22 wird sein Solikreis in der Kadterschmiede (Rigaerstraße 94) eine Infoveranstaltung zum Jamnitzer Prozess machen.

Zeigt den Gefangenen über die Neujahrestage, dass sie nicht alleine sind. Geht vor die Knäste, grüßt sie – mit Feuerwerken, Musik, euren Stimmen und was euch sonst noch einfällt!

In Berlin könnt ihr das um 23:00 Frankfurter Allee/Möllendorffstraße bei einer Demo zum Knast machen! Aufruf findet ihr hier.

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Kurzinfo: Corona im Knast Tegel

Laut Berichten von Gefangenen ist im Knast Tegel in Berlin Corona ausgebrochen. Die gesamten Teilanstalten II und V, sowie Angehörige der „Polsterei“, „Cem-Gruppe“ und „Klasse 0“ [Anm. C4f: das sind Gruppen innerhalb des Knastes] befindet sich derzeit im Lockdown, was die Schließer*innen nicht dazu bewegt, ihre Masken bei der Arbeit zu tragen. „Sie seien ja gestestet worden“. Weiterlesen

„Suizide“ in Heilbronn: „Verantwortlich ist die Knastleitung!“

Wie uns Gefangene berichteten, sind seit der Leitung von Herrn Vesenmeier, früherer Staatsanwalt, im Knast Heilbronn vermehrt „Suizide“ aufgetreten. Die Gefangenen sprechen von „fahrlässiger Tötung“ und machen Vesenmeier für die Suizide und auch für das „herunterspielen der Morde“ verantwortlich. Von einem früheren Staatsanwalt, so die Gefangenen, kann man auch erwarten, dass er Dinge so verdrehen kann, dass sie sich immer weiter von der Wahrheit entfernen.

Insgesamt wissen wir von vier Gefangenen, die sich seit Februar diesen Jahres das Leben, alle durch Erhängung, nahmen.

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Kurzinfo: im Knast Heidering ist Corona ausgebrochen

Im Knast Heidering ist es zu einem Ausbruch des Corona Viruses gekommen. 

Die ganze JVA befindet sich, laut Pressesprecher des Knastes, im Lockdown. Im Komplex des A-Bereichs sind ca. 200 Gefangene isoliert. Die Freistunde und der Aufschluss haben nicht stattgefunden.  Bisher wissen wir von 14 Gefangenen, die sich mit Corona infiziert haben, diese wurden auf die Isolierstation in die JVA Tegel gebracht. Es handelt sich hierbei um den bisher größten Corona-Ausbruch in einem Berliner Knast.

Laut Knast soll eine PCR Testung aller Gefangenen und eine erneute Testung nach 5 Tagen stattfinden, bei zwei negativen Ergebnissen dürfen die Gefangenen wohl  wieder aus ihren Zellen raus. 

Wir wünschen allen Gefangenen gutes Durchhalten und gute Besserung!

Update 29.11.21 : Mittlerweile berichten Inhaftierte von 17 Gefangenen, die positiv auf Covid-19 gestet wurden