Folgende Zeilen erreichten uns von Gefangenen aus Heimsheim mit der Bitte, ihr Schreiben zu verbreiten. Insgesamt kritisieren die Gefangenen den Knast in den Punkten Hygiene, medizinische Versorgung, Resozialisierung/Entlassungsvorbereitung, Sicherheit der Gefangenen, Kommunikation, Kontakt nach draußen, Ausbeutung/Arbeit, Soziale Arbeit/psychologische Betreuung – also eigentlich in allem. Unterstützen könnt ihr sie, indem ihr z.B. das Schreiben ebenfalls verbreitet. Wenn ihr ihnen außerdem solidarische Worte zukommen lassen wollt, schreibt uns gerne, wir leiten dann weiter.
Archiv der Kategorie: Corona
Kurzmeldung: Corona wieder in 2 Knästen
Uns hat über Gefangene die Nachricht erreicht, das in der JVA Bützow und der JVA Neumünster Corona ausgebrochen ist.
In Bützow befinden sich wohl 71 Schließer*innen in Quarantäne und die Gefangenen sitzen (mal wieder) im Einschluss.
In Neumünster befinden sich auch derzeit alle Strafgefangenen im Einschluss.
Wir wünschen allen Gefangenen gutes Durchhalten und gute Besserung.
Falls ihr im Knast sitzt und bei euch auch Corona ausgebrochen ist, schreibt uns gern!
Kurzinfo: jetzt auch Corona im Knast in Bützow
In der JVA Bützow ist es nun auch zu einem Ausbruch von Covid-19 gekommen. Uns wurde von 21 Fällen der Omikron-Variante berichtet.
Alle Lockerungen wurden gestrichen und Ausführungen/Ausgänge finden nicht statt.
Wir wünschen allen Gefangenen viel Druchhaltevermögen und den Erkrankten gute und rasche Besserung!
Zum neuen Jahr: Der erste Tote im Knast Tegel
Am 01.01.22 wurde ein Gefangener der Teilanstalt V um 9 Uhr tot in seiner Zelle aufgefunden – er strangulierte sich.
Dass dies ausgerechnet an diesem Datum passiert, ist wahrscheinlich leider kein Zufall: die kalte Jahreszeit, in welcher vor allem über die Weihnachtsfeiertage vermeintliche Harmonie, Liebe und Fürsorge propagiert wird, kann für diejenigen, welche einsam im Knast verharren müssen, psychisch stark belastend sein. Angehörige, Freunde oder Familie können zu dieser Zeit nicht getroffen werden. Silvester, also der Tag, an dem es gilt, ihn mit den Liebsten zu verbringen und gemeinsam in das neue Jahr reinzufeiern, wird allein auf der Zelle verbracht.
Kurzinfo: Corona im Knast Tegel
Laut Berichten von Gefangenen ist im Knast Tegel in Berlin Corona ausgebrochen. Die gesamten Teilanstalten II und V, sowie Angehörige der „Polsterei“, „Cem-Gruppe“ und „Klasse 0“ [Anm. C4f: das sind Gruppen innerhalb des Knastes] befindet sich derzeit im Lockdown, was die Schließer*innen nicht dazu bewegt, ihre Masken bei der Arbeit zu tragen. „Sie seien ja gestestet worden“. Weiterlesen
Kurzinfo: im Knast Heidering ist Corona ausgebrochen
Update 29.11.21 : Mittlerweile berichten Inhaftierte von 17 Gefangenen, die positiv auf Covid-19 gestet wurden
Gefangener gewinnt Klage in Bezug auf Langzeitbesuche in Tegel
Brief von Ibi aus dem Jugendknast Schleswig
Ibi hatte sich entschlossen, eine Geldstrafe wegen eines blockierten Uranzuges im Knast abzusitzen. Wie alle Neuzugänge in Schleswig Holstein musste sie 2 Wochen in Quarantäne. Der folgende Text von ihr stammt aus dieser Zeit, weshalb sie vor allem den Umgang des Knastes mit dem Virus beschreibt aber auch darauf eingeht, was es bedeutet, 23 Stunden am Tag allein in einer Zelle zu hocken – und was hilft, um die Zeit erträglicher zu gestalten.
„Der denkt auch, der kann übers Wasser gehen“ – ein offener Brief von Gefangenen aus dem Knast Zeithain
Nachfolgend ein längerer offener Brief aus dem Knast in Zeithain an die zuständige Staatsministerin Katja Meier in Sachsen. Der Brief ist etwas älter und wurde von den Gefangenen an verschiedene Plattformen, Organisationen und Presseblätter geschickt – wobei sich die meisten natürlich wenig für die Belange der Gefangenen interessierten, ergo das Schreiben nicht veröffentlichten/druckten. Das wollen wir hiermit ändern.
Die Gefangenen thematisieren die Situation für sie innerhalb Covid19 Zeiten im Knast, die wiederholten öffentlichen Falschdarstellungen des Pressesprechers des Knastes Benno Kretzschmar, Repression gegen kritische Gefangene sowie die leider nicht verwunderlichen oder neuen, trotz dessen dafür aber miserablen allgemeinen Lebensumstände der Gefangenen im Knast Zeithain. Sie ziehen die Staatsministerin, den Pressesprecher sowie den Knast selbst dafür in die Verantwortung. Zeigt euch solidarisch mit ihnen, indem ihr das ebenfalls tut!
Fascho-Wärterinnen und Repression in Moabit
Dass die Wärter*innen in Knästen Corona verleugnen wissen wir schon, bis heute hat sich daran nichts geändert. Ein Gefangener hat vor Kurzem versucht, Desinfektionsmittel zu beantragen – natürlich ohne Erfolg. Wäre, so die Anstalt, nicht nötig. Corona zu verleugnen ist, im Gegensatz zu den folgenden Schilderungen eines Gefangenen, noch sehr subtil:
„Eine Wärterin, Mitte 30 mit tattoowierten Armen, hat gegenüber einem Hausarbeiter [Gefangener, welcher im Knast für den Knast arbeitet, z.B. putzt; Anmerkung C4F] ‚Arbeit macht frei‘ gesagt. Die Wärterin Karin Vogt, sie ist klein und hat rote Haare, äußerte gegenüber einem Hausarbeiter ’scheiß Grüne Politik, scheiß Knast Moabit, scheiß Ausländer, die kein deutsch können‘.