Redebeiträge und Zusammenfassung der Ferhat Mayouf Kundgebung

Wir teilen an dieser Stelle den Beitrag der Roten Hilfe Berlin und bedanken uns ebenfalls bei allen Organisator*innen der Kundgebung für die Arbeit und die lieben Worte!

Gemeinsam mit Genoss:innen von Perspektive Selbstverwaltung und Hände weg vom Wedding, haben wir als Rote Hilfe eine Kundgebung zum zweiten Todestag von Ferhat Mayouf organisiert (Hier der Aufruf). Am 23.07 haben sich ungefähr 70 Menschen gegenüber der JVA Moabit im Park versammelt, nicht nur um Ihm zu gedenken, sondern auch um die tödliche Gewalt des Staats offenzulegen.

Wir veröffentlichen hier eine alle gehaltene Redebeiträge. Zudem geben wir ein kurzes Update zum Fall.

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Aufruf zur Kundgebung am 23.07.22, 15 Uhr: Kein Vergeben, kein Vergessen!

In Gedenken an Ferhat Mayouf und alle vom Staat Ermordeten

Wir freuen uns sehr, dass sich Gruppen gefunden haben, welche dieses Jahr eine Kundgebung zum Todestag von Ferhat Mayouf organisieren. Nachfolgend der Aufruf.

[Wir veröffentlichen hier den Aufruf, auf deutsch, englisch und franzöisch/ traduction francais en bas du text allemand/ english shorter translation is at the end]

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Heimsheim: Gefangene über aktuelle Haftbedingungen

Folgende Zeilen erreichten uns von Gefangenen aus Heimsheim mit der Bitte, ihr Schreiben zu verbreiten. Insgesamt kritisieren die Gefangenen den Knast in den Punkten Hygiene, medizinische Versorgung, Resozialisierung/Entlassungsvorbereitung, Sicherheit der Gefangenen, Kommunikation, Kontakt nach draußen, Ausbeutung/Arbeit, Soziale Arbeit/psychologische Betreuung – also eigentlich in allem. Unterstützen könnt ihr sie, indem ihr z.B. das Schreiben ebenfalls verbreitet. Wenn ihr ihnen außerdem solidarische Worte zukommen lassen wollt, schreibt uns gerne, wir leiten dann weiter.

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Zu den neuesten Entwicklungen im Antifa-Ost-Verfahren

Solidarität mit allen, die von den Hausdurchsuchungen in Berlin/Leipzig betroffen sind und jenen, die gerade auf der Anklagebank sitzen!

Dass Johannes Domhöver ein riesen großes ekliges Schwein ist, wissen wir seit den Outcalls und deswegen wundert uns sein Gelaber mit den Bullen leider auch nicht. Wir teilen auch die Analyse des Antifa-Ost Solibündnisses, dass ein Vergewaltiger auch immer ein politischer Verräter ist und danken an dieser Stelle für den schnell erschienen Bericht

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Zum Todestag von Ferhat Mayouf – dringender Aufruf zur Unterstützung

Am 23.07.22 ist es zwei Jahre her, dass Ferhat Mayouf vom Knast Moabit ermordet wurde. Ferhat war 36 Jahre alt, kam aus Algerien und war Person of Color. Er wurde mithilfe des eigentlich nicht schwerwiegenden Vorwurfs „Diebstahl“ inhaftiert, weil er keine deutsche Staatsangehörigkeit hatte. Bei der Festnahme wurde er von Bullen verprügelt, im Knast von Wärter*innen misshandelt und am 23.07.2020 ließen sie ihn in seiner brennenden Zelle sterben. Obwohl er mehrere Minuten lang immer wieder „Feuer, Feuer, Hilfe, Hilfe!“ schrie, öffneten die Wärter*innen seine Zellentür nicht. Ferhat Mayouf starb in jener Nacht an einer Rauchvergiftung. Ausführliche Informationen dazu findet ihr hier.

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Verlauf eines Ermittlungsverfahren gegen einen Gefangenen aus Moabit wegen eines Beitrages von uns

Am 28.04.21 wurden auf unserem Blog faschistische Wärter geoutet. Am 28.10.21 wurde der Gefangene Kay gerazzt. Begründung: er hätte das Outing verfasst, die Razzia war dementsprechend ein Resultat eines Ermittlungsverfahrens vom Amtsgericht Tiergarten gegen ihn mit dem Vorwurf der üblen Nachrede. Seine Zelle wurde mit der
Begründung „zum Auffinden von Beweismitteln“ durchsucht. Wir werden nachfolgend detailliert beschreiben, wie das Ermittlungsverfahren gegen ihn begründet wurde und wie er sich dagegen wehrte. Falls andere Gefangene wegen unserer Beiträge ebenfalls Repression erleben, meldet euch gerne bei uns. Wir lassen uns nicht spalten und schon garnicht lassen wir euch mit dem Müll, den sie sich ausdenken, alleine.

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Massenschlägerei im Knast Heidering

Gefangene aus dem Knast Heidering/Großbeeren berichteten vor Kurzem von einer Massenschlägerei, durch welche zahlreiche Gefangene und auch Wärter*innen verletzt worden sind und baten uns um Veröffentlichung. Folgender Bericht erreichte uns von Gefangenen aus dem Knast Tegel. Wir wünschen allen verletzten Gefangenen eine gute Besserung. Lasst euch nicht durch den Knast spalten – und schreibt uns gerne, wenn ihr euch gegen den Knast wehren wollt und euch dabei Unterstützung wünscht.

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Gefangener gewinnt Rechtsstreit gegen Knast Bützow

300,-€ für rechtswidrige Fesselung zum Krankenhaus

Andreas B. war bis zum Oktober 2020 im Knast Bützow untergebracht. Mehrfach hatte er über die dort herrschenden Zustände berichtet, auch wir teilten seine Beiträge und ließen unsere Positionen dabei mit einfließen. Dem Knast gefiel das offensichtlich garnicht, weswegen er Andreas mit massiver Repression überzog – wie auch in dieser Geschichte:

Andreas ist am 27.01.2020 auf einer Ausführung zur Radiologie nach Güstrow gebracht worden, um seine Schilddrüse untersuchen zu lassen. Die Ausführung hat in Fußfesseln stattgefunden, welche mit einer Fluchtgefahr begründet worden sind. Die Fluchtgefahr wiederum begründete die Anstalt mit unseren Beiträgen (wobei sie uns und die GG/BO durcheinanderbrachte). Weiter unten könnt ihr euch die Interpretation des Knastes zu unseren Beiträgen durchlesen – was wir euch sehr ans Herz legen, sie laden zum lachen ein.

Gegen diese Fesselung wehrte sich Andreas gerichtlich. Wir dokumentieren folglich den Verlauf des Rechtstreites, weil er auch anderen Gefangenen helfen kann, sich juristisch gegen Fesselung und/oder gegen Repression durch unsere Beiträge zu wehren. Und, weil der gesamte Verlauf, in welchem der Knast und das Gericht immer wieder unsere Beiträge kommentieren, interpretieren und bewerten, wirklich witzig ist.

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Kurzmeldung: Corona wieder in 2 Knästen

Uns hat über Gefangene die Nachricht erreicht, das in der JVA Bützow und der JVA Neumünster Corona ausgebrochen ist.

In Bützow befinden sich wohl 71 Schließer*innen in Quarantäne und die Gefangenen sitzen (mal wieder) im Einschluss.

In Neumünster befinden sich auch derzeit alle Strafgefangenen im Einschluss.

Wir wünschen allen Gefangenen gutes Durchhalten und gute Besserung.

Falls ihr im Knast sitzt und bei euch auch Corona ausgebrochen ist, schreibt uns gern!