Heute der letzte Teit der Serie „von Moabit nach Wulkow“. Die Eltern von Kay schildern sehr offensiv ihre Gefühle aus der Zeit, in der Kay in Moabit sitzen musste – was es bedeutet, eingepserrt zu sein, was es bedeutet, den Sohn nicht mehr sehen zu können, was Angehörige fühlen und wie sich der Knast auf Beziehungen auswirken kann. Und was es bedeutet zu kämpfen.
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Von Moabit nach Wulkow: „Unser erster Besuch unseres Sohnes“
Kay wurde vom Knast Moabit nach Wulkow verlegt, einen ausführlichen Bericht darüber, sowie über den Knast Wulkow im Sergleich zu Moabit findet ihr hier (Teil 1 der Serie) und hier (Teil 2).
Heute folgt ein Bericht der Angehörigen, welche das erste Mal seit langem wieder ihren Sohn sehen konnten. Auch, wenn wir nicht alle Aussagen teilen würden, wie beispielsweise die Unschuldsbeteuerung, veröffentlichen wir an dieser Stelle den Brief im Original und unverändert, weil wir diese hier beschriebene Emotionalität nicht schneiden wollen:
Von Moabit nach Wulkow: Ring frei – Knastvergleich
Teil 1 der Serie „von Moabit nach Wulkow“ findet ihr hier.
Heute: Kay ist, nachdem er fast ein Jahr in Moabit sitzen musste, im Knast Wulkow angekommen. Folglich ein Vergleich der Knäste. Keine Sorge: es geht Kay und uns nicht darum, Knast schön zu reden. Der Bericht spiegelt allerdings sehr gut wieder, wie sehr sich die Rahmenbedingungen innerhalb der Knäste unterscheiden können, was sich natürlich auf die Lebensqualität der Gefangenen auswirkt.
Morgen folgt ein Bericht der Eltern über ihr erstes Wiedersehen mit Kay seit langem.
Von Moabit nach Wulkow: Tag der Verlegung
Kay wurde vor einigen Tagen, auf seinen Wunsch hin, aus dem Knast Moabit nach Wulkow verlegt. Die Verlegung beschreibt er folglich detailliert, sodass ein Eindruck davon entsteht, wie sie ablaufen kann.
Teil 1 der Serie: Von Moabit nach Wulkow
Morgen folgt Teil 2: Ring frei – Knastvergleich Moabit vs. Wulkow
Brief von Ibi aus dem Jugendknast Schleswig
Ibi hatte sich entschlossen, eine Geldstrafe wegen eines blockierten Uranzuges im Knast abzusitzen. Wie alle Neuzugänge in Schleswig Holstein musste sie 2 Wochen in Quarantäne. Der folgende Text von ihr stammt aus dieser Zeit, weshalb sie vor allem den Umgang des Knastes mit dem Virus beschreibt aber auch darauf eingeht, was es bedeutet, 23 Stunden am Tag allein in einer Zelle zu hocken – und was hilft, um die Zeit erträglicher zu gestalten.
Moabit: Kripos tarnen sich als Anwälte für DNA Abnahme
Folgender Bericht eines Gefangenen aus Moabit beschreibt, wie sich Kripos als Anwälte ausgaben, um an die DNA eines Gefangenen zu kommen. Es handelt sich bei der beschriebenen Methode offensichtlich um eine Einschüchterungstaktik und einen Versuch, ohne richterlichen Beschluss an die DNA des Gefangenen zu kommen.
„Der denkt auch, der kann übers Wasser gehen“ – ein offener Brief von Gefangenen aus dem Knast Zeithain
Nachfolgend ein längerer offener Brief aus dem Knast in Zeithain an die zuständige Staatsministerin Katja Meier in Sachsen. Der Brief ist etwas älter und wurde von den Gefangenen an verschiedene Plattformen, Organisationen und Presseblätter geschickt – wobei sich die meisten natürlich wenig für die Belange der Gefangenen interessierten, ergo das Schreiben nicht veröffentlichten/druckten. Das wollen wir hiermit ändern.
Die Gefangenen thematisieren die Situation für sie innerhalb Covid19 Zeiten im Knast, die wiederholten öffentlichen Falschdarstellungen des Pressesprechers des Knastes Benno Kretzschmar, Repression gegen kritische Gefangene sowie die leider nicht verwunderlichen oder neuen, trotz dessen dafür aber miserablen allgemeinen Lebensumstände der Gefangenen im Knast Zeithain. Sie ziehen die Staatsministerin, den Pressesprecher sowie den Knast selbst dafür in die Verantwortung. Zeigt euch solidarisch mit ihnen, indem ihr das ebenfalls tut!
Demo am 08. Mai: solidarische Kritik und Unterstützung des Aufrufs von AK36
Wir rufen dazu auf, sich dem Block „Den Kampf um Befreiung verteidigen! – Gemeinsam gegen Repression und rechten Terror!“ im Rahmen der Demonstration: „Ihr seid keine Sicherheit“ am 8.Mai um 13 Uhr am Platz der Luftbrücke anzuschließen.
Die Sicherheitsbehörden und den Staat zerstören!
Wir haben uns bis heute mit einem eigenen Aufruf zur Demo „Ihr seit keine Sicherheit“ eher zurückgehalten, weil wir den Aufruf des Bündnisses inhaltlich nicht gänzlich teilen konnten. Sätze wie beispielsweise „Deshalb stehen wir im Jahr der Bundestagswahl für radikale Veränderungen der Sicherheitsbehörden (…)“ implizierten für uns nicht, dass Sicherheitsapparate und der Staat zerstört und dafür selbstorganisiert und selbstständig Werkzeuge in die Hände genommen werden sollten, sondern ihn lediglich von innen heraus verändern zu wollen.
Fascho-Wärterinnen und Repression in Moabit
Dass die Wärter*innen in Knästen Corona verleugnen wissen wir schon, bis heute hat sich daran nichts geändert. Ein Gefangener hat vor Kurzem versucht, Desinfektionsmittel zu beantragen – natürlich ohne Erfolg. Wäre, so die Anstalt, nicht nötig. Corona zu verleugnen ist, im Gegensatz zu den folgenden Schilderungen eines Gefangenen, noch sehr subtil:
„Eine Wärterin, Mitte 30 mit tattoowierten Armen, hat gegenüber einem Hausarbeiter [Gefangener, welcher im Knast für den Knast arbeitet, z.B. putzt; Anmerkung C4F] ‚Arbeit macht frei‘ gesagt. Die Wärterin Karin Vogt, sie ist klein und hat rote Haare, äußerte gegenüber einem Hausarbeiter ’scheiß Grüne Politik, scheiß Knast Moabit, scheiß Ausländer, die kein deutsch können‘.
Haftantritt am 23.4. in Lübeck: Knast statt Geld – für die Freiheit
Die Aktivistin Ibi hat sich dazu entschlossen, in den Knast zu gehen, anstatt eine volle Geldstrafe zu zahlen. Wir dokumentieren folglich ihr Statement dazu und halten euch die nächsten Tage auf dem Laufenden. Viel Kraft hinter Gittern!
Wir machen Aktionen, die wir richtig und wichtig finden. So haben wir 2014 gemeinsam mitten im Hamburger Hafen einen Urantransport mit einer Ankettaktion angehalten. Das auf dem Zug geladene Uran wurde in Namibia in offenen Tagebauen mit viel Strahlenbelastung für alles drumherum und in Kazachstan durch Fracking und Chemikalien im Boden abgebaut. Wir haben damit bewusst und gezielt in die laufenden Prozesse eingegriffen – mit einer Intervention, weil sonst alles weitergeht wie bisher. Das Resultat: Viel Berichterstattung und Diskussion in den Medien. Und, über einen längeren Zeitraum betrachtet, Transporte, die weniger geworden sind oder andere Routen nehmen. Widerstand braucht einen langen Atem.