Knäste töten! Ferhat Mayouf wurde vom Knast Moabit ermordet.

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Rassismus tötet!

Am 23. 07.20 wurde Ferhat Mayouf durch den Knast Moabit ermordet. Er kam aus Algerien, war 36 Jahre alt, Person of Color und saß im Untersuchungsknast. Am 23.07 brannte es in seiner Zelle. Obwohl Schliesser*innen während des Brandes vor seiner Zelle standen und er fünf Minuten lang „Hilfe“ und „Feuer“ schrie, öffneten sie die Zellentür nicht. Jetzt sprechen sie von Suizid.

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Update: Sie reden von Suizid, aber es war Mord – weiterer Toter durch den Knast Moabit

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Erste Informationen über den Zellenbrand und den Ermordeten vom 27.07.20.

Durch den Artikel der TAZ über den Brand und Ermordeten im Knast Moabit vom 05.08.20 wurde zunächst der Vorname des Ermordeten bekannt. Mittlerweile haben wir auch den Kontakt zu den Angehörigen, weshalb wir unter anderem ursprüngliche Informationen an dieser Stelle korrigieren wollen.

Mayouf Ferhat

Mayouf Ferhat wurde am 23.07.20 durch die Justiz ermordet. Er war, entgegen unserer ursprünglichen Veröffentlichung, nicht aus Marokko, sondern aus Algerien. „Er war Flüchtling und die meisten, die hier in Moabit sitzen, müssen leider oft ihren Namen ändern und geben generell wenig von sich Preis. Dadurch war uns nicht genau klar, wo das Brandopfer herkommt und wie er heißt. Hier im Knast hieß es zunächst von einigen, er käme aus Marokko, andere Gefangene sagten, er käme aus Algerien. Wir kannten ihn hier im Knast unter dem Namen Sami.“, so ein Gefangener aus Moabit.

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Sie reden von Suizid, aber es war Mord – weiterer Toter durch den Knast Moabit

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Am 23.07.20 starb ein weiterer Gefangener im Knast Moabit. In Leitmedien wird von Suizid geschrieben, aus den folgenden Schilderungen von Gefangenen geht aber eindeutig hervor, dass der Knast für den Tod des Gefangenen verantwortlich ist. Es wurde keine rechtzeitige Hilfe geleistet, obwohl der verstorbene Gefangene, welcher nach unseren Informationen Marrokkaner war und auch schon in der Vergangenheit vom Knast gefoltert worden ist, danach schrie. Es werden auch die Umstände und Verhältnisse im Knast beschrieben sowie das menschenverachtende Verhalten der Wärter*innen.

Die gesamten beschriebenen Umstände führten eindeutig zum Tod des Gefangenen. Dementsprechend war es Mord: durch den Knast, durch die Justiz und durch alle, welche das Knastsystem am Laufen erhalten.

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Berichte aus dem Knast Moabit

„Der Wärterberuf ist ein Job für Faule, die unbedingt Beamte werden wollen und später für nichts eine fette Pension abkassieren. Das ist der reale Staat.“

Der Gefangene K. schildert in mehreren Berichten den Knastalltag in Moabit. Über die Willkür und Gewalt der Wärter*innen (= in den Berichten oft Schlusen genannt), die Ausbeutung der Gefangenen durch Knastarbeit, die massive Repression, die Missachtung der Belange der Gefangenen und daraus resultierende Gefühle eines Eingesperrten.

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Radio-Interview mit Gefangenem aus Moabit

In unseren letzten Beiträgen kamen Angehörige des Gefangenen K., der momentan in U-Haft im Knast Moabit sitzt, zu Wort und er selbst erzählte in einem ausführlichen Bericht über die Zeit von seiner Festnahme bis zum Knast.

In der letzten Sendung von Radio Durchbruch vom 17.06.2020 wurde ein Radio-Interview mit K. geführt welches ihr euch hier anhören könnt (klickt auf das Bild oder hört es direkt auf der Homepage von Radio Durchbruch).

Das Interview beginnt ab Minute 26:45, hört euch jedoch die gesamte Sendung an!

 

 

 

 

 

Zeigt K. und seinen Angehörigen, dass sie nicht alleine sind! Solidarische Botschaften können gerne an uns geschickt werden, wir leiten diese weiter. Drückt eure Wut und euren Hass gegenüber Knästen und dem Staat auch auf vielen anderen Wegen aus. Wenn wir, Gefangene, Ex-Gefangene, Angehörige, Aktivist*innen und alle Feind*innen des Staates gemeinsam kämpfen, können wir mehr erreichen, als vereinzelnd.

Veröffentlicht unter Moabit

Knast Tegel, Plötzensee und Moabit beschallt

Zusammen mit dem Radio Durchbruch haben wir gestern die Knäste Tegel, Plötzensee und Moabit mit Informationen über unsere Gruppe und das Radio laut beschallt. Aus allen Knästen kam von den Gefangenen Feedback, sei es in Form von lauten Zurufen oder klatschen. Wir wurden also, was Sinn unserer Aktion war, von den Gefangenen gehört.

Wir haben keine Kundgebung oder dergleichen angemeldet, sondern sind lediglich mit einem Auto und einer Lautsprecherbox zu den Knästen vorgefahren, haben sie 5-7 Minuten mit unseren Inhalten in verschiedenen Sprachen und solidarischen Grüßen an die Gefangenen zugespielt und sind dann wieder abgedüst. Stress mit Cops gab es keinen, lediglich in Moabit konnten es sich zwei Justizwachteln nicht nehmen lassen, uns für das hier verlinkte Video anzumaulen.

Für diese Aktionsform braucht es nur eine Karre und einen Lautsprecher – schon können die Knäste mit allem, was ihr den Gefangenen mitteilen wollt, beschallt werden. Auch an dieser Stelle senden wir noch einmal solidarische Grüße an alle Gefangenen! Ihr seit nicht allein!

Audio Interview mit Angehörigen des Gefangenen aus Moabit

Am 29.05.20 waren wir zu Gast beim Kiezradio in der Rigaerstraße, organisiert durch die Solidarische Jugendbewegung, um auf die Situation in deutschen Knästen aufmerksam zu machen. Unter anderem kamen auch die Angehörigen eines Gefangenen aus Moabit zu Wort – zuvor veröffentlichten sie schon einen Bericht, an dieser Stelle kann in den Mitschnitt eines Telefoninterviews mit ihnen reingehört werden, welcher auch beim Kiezradio zu hören war (klickt aufs Bild oder unten auf die Audio-Leiste).

Danke an alle, die beim Kiezradio da waren, zuhörten und uns im Nachhinein vor allem solidarische Grüße für den Gefangenen und die Angehörigen mitgaben. Solidarische Botschaften können gerne weiterhin an uns geschickt werden, wir leiten diese weiter.